Im Rahmen der Katastrophenhilfe half vom Samstag 12. Januar bis Montag 14. Januar 2019 die Freiwillige Feuerwehr Mammendorf bei der Bewältigung der Schneemassen in dem von der Schneekatastrophe betroffenen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Die Freiwillige Feuerwehr Mammendorf ist dabei Teil des Feuerwehr-Hilfeleistungskontingentes Fürstenfeldbruck gewesen.
Bereits in den Jahren 1999 (Pfingsthochwasser Landkreis Fürstenfeldbruck), 2002 (Elbehochwasser in Sachsen-Anhalt – Dessau), 2005 (Sommerhochwasser in Bayern – Eschenlohe) und 2006 (Schneekatastrophe in Bayern – Draxelsried) half die Feuerwehr Mammendorf bei Katastrophenfällen mit.
Hier eine Zusammenfassung der Einsatztage im Januar 2019:
Allgemein:
Zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte können die betroffenen Katastrophenschutzbehörden bei Katastrophenfällen Hilfeleistungskontingente anfordern. In Bayern gibt es:
- Feuerwehr-Hilfeleistungskontingente,
- Hilfeleistungskontingente im Sanitäts- und Betreuungsdienst,
- THW-Hilfeleistungskontingente sowie
- Wasserrettungszüge Bayern.
Hilfeleistungskontingente können in das betroffene Gebiet verlegt werden und die örtlichen Einsatzkräfte zu unterstützen.
Freitag, 11. Januar 2019
Der Landkreis Fürstenfeldbruck bekam deshalb am Freitag 11. Januar eine Anforderung vom Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zur überörtlichen Hilfe. Benötigt wurde ein Feuerwehr-Hilfeleistungskontigent mit dem Auftrag “Freiräumen von Dächern”. Gewünschte Eintreffzeit wurde der Samstag, 12. Januar 2019 genannt.
Am Freitag 11. Januar um 19:14 Uhr erhielt Kommandant Christian Huber einen Anruf vom Kreisbrandrat Hubert Stefan mit der Bitte, dass die Feuerwehr Mammendorf die Drehleiter und das Katastrophenschutzfahrzeug LF 16-TS mit der dazugehörigen Besatzung (12 Feuerwehrleute) für das Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent zur Verfügung stellt. Außerdem gab es die Anweisung, dass die angeforderten Feuerwehren aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck, aus denen sich das Kontingent zusammenstellt, sich im Feuerwehrhaus Fürstenfeldbruck treffen und bereits um 7:00 Uhr in Richtung Katastrophengebiet gemeinsam abfahren. Die Ankunft in Bad Tölz war für 10:00 Uhr und die Rückfahrt war für 17:00 Uhr geplant.
Die Zeit zum Planen des Einsatzes war somit recht kurz. Aber bereits um 20:46 Uhr konnte Kommandant Christian Huber dem Kreisbrandrat das angeforderte Personal und die Fahrzeuge zusagen.
Samstag, 12. Januar 2019 (1. Einsatztag)
Die Mammendorfer Feuerwehrleute trafen sich am Samstag 12. Januar bereits um 6:15 Uhr im Feuerwehrhaus Mammendorf und bereiteten alles für den Einsatz vor. Anschließend ging es weiter zum Sammelpunkt Feuerwehrhaus Fürstenfeldbruck.
Dort erfolgte eine kurze Einweisung durch den Kreisbrandrat Hubert Stefan. Um 7: 20 Uhr machte sich das Kontingent unter der Führung der beiden Kreisbrandinspektoren Jörg Ramel und Hans Hintersberger auf dem Weg in den Bereitstellungsraum SÜD Lenggrieser Straße 73, 83646 Bad Tölz (Feuerwehrhaus). Dabei fuhren die neun Fahrzeuge im geschlossenen Verband mit blauem Blinklicht.
Ankunft am Feuerwehrhaus Bad Tölz war um 9:05 Uhr.
Um 10:25 Uhr erfolgte für das Hilfeleistungskontingent der Einsatzbefehl nach Reichersbeuern Schulgasse 13 . Dort musste das Dach einer Turnhalle freigeräumt werden. Reichersbeuern ist eine Gemeinde im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit ca. 2.500 Einwohnern und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft mit den Mitgliedsgemeinden Reichersbeuern, Sachsenkam und Greiling. Die Feuerwehr Reichersbeuern benötigte dringend Unterstützung bei der Räumung. Nach Begehung des Objekts und einer Lagebesprechung bekam die Freiwillige Feuerwehr Mammendorf den Auftrag das Dach an ein an die Turnhalle angeschlossenes Nebengebäude als eigenen Einsatzabschnitt zu räumen. Dabei wurde die Drehleiter eingesetzt.
Um 16:10 Uhr wurde der Einsatz beendet und die Einsatzkräfte des Hilfeleistungskontingentes konnte im Feuerwehrhaus von Reichersbeuern eine warme Mahlzeit einnehmen. Um 17:00 Uhr erfolgte die Abfahrt zurück zum Landkreis Fürstenfeldbruck. Um 19:00 Uhr war man zurück in Mammendorf. Die Fahrzeuge wurde aufgetankt und es erfolgte die Übergabe von Informationen, Erfahrungen und Gerätschaften an die Nachfolgemannschaft. Am Nachmittag gab es eine weitere Anforderung aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen für ein Feuerwehr-Hilfeleistungskontingent aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck für den Sonntag, 13. Januar 2019. Stellv. Kommandant Michael Schmid organisierte in der Zwischenzeit eine weitere Mannschaft für den 2. Einsatztag.
Sonntag, 13. Januar 2019 (2. Einsatztag)
Für den 2. Einsatztag wurde von der Feuerwehr Mammendorf nur die Drehleiter angefordert. Treffpunkt aller Feuerwehren war diesmal um 6:00 Uhr das Feuerwehrhaus in Eichenau. Nach kurzer Anmeldung des Hilfeleistungskontingentes im Feuerwehrhaus Bad Tölz ging es wieder nach Reichersbeuern zur dortigen Turnhalle bzw. Grundschule (zusammenhängender Gebäudekomplex).
Dort angekommen wurden Dachräumungsarbeiten vom Vortag fortgesetzt. Die Arbeiten wurden durch viel Regen und starken Wind erschwert.
Zudem wurde der Schnee immer schwerer. Nach Einnahme von Verpflegung trat man um 16:00 Uhr wieder die Rückreise an.
Um 18:00 Uhr zurück im Feuerwehrhaus erfolgte wieder eine Übergabe von Informationen, Erfahrungen und Gerätschaften an die Nachfolgemannschaft für den 3. Einsatztag.
Wieder wurde die Drehleiter aus Mammendorf für das Hilfeleistungskontingent angefordert. Außerdem bat Kreisbrandrat Hubert Stefan die Kommandanten ihre Mannschaften unverbindlich die Verfügbarkeiten (Abklärung mit Arbeitgeber) für den Rest der Woche (Dienstag bis Freitag) zu ermitteln. Verbindliche Anforderungen gibt es allerdings noch nicht.
Montag, 14. Januar 2019 (3. Einsatztag)
Heute war wieder ein Hilfeleistungskontingent unserer Landkreisfeuerwehren in Bad Tölz im Einsatz. Treffpunkt zur Abfahrt war wieder um 6:00 Uhr im Feuerwehrhaus Eichenau. Das Kontingent bestand aus 55 Einsatzkräften mit 11 Einsatzfahrzeugen. Die Drehleiter der Feuerwehr Mammendorf war diesmal direkt in Bad-Tölz im Einsatz. Unsere Einsatzkräfte hatten den Auftrag, die Dächer einer Berufsschule von den Schneelasten zu befreien.
Die Mannschaft kam wieder unfallfrei nach Hause. Um 19:17 Uhr meldete stellv. Kommandant Harald Deistler “Einsatz Ende”
Aussicht auf die nächsten Tage
Auf Nachfrage von Kreisbrandrat Hubert Stefan bei der Feuerwehreinsatzleitung, dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und der Regierung von Oberbayern wurde am Nachmittag 14. Januar 2019 mitgeteilt, dass für den Dienstag 15. Januar 2019 und auch die weiteren Tage keine Einsatzkräfte aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck benötigt werden, da sich die Lage im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen entspannt hat.
Es wird deshalb für die nächsten Tage keinen Einsatz eines Hilfeleistungskontingents geplant.
Kreisbrandrat Hubert Stefan bedankt sich bei den Feuerwehren für die vielen Rückmeldungen zur Personalanforderung für die nächsten Tage. Die Feuerwehren des Landkreises Fürstenfeldbruck hätten demnach
– am Dienstag 93 Einsatzkräfte
– am Mittwoch 89 Einsatzkräfte
– am Donnerstag 81 Einsatzkräfte
– am Freitag 79 Einsatzkräfte
gestellt, mit denen ein Hilfeleistungskontingent einem anderen Landkreis Unterstützung hätte leisten können. Diese sind beeindruckende Zahlen!
Kreisbrandrat Hubert Stefan bedankt sich deshalb auch an alle unsere Einsatzkräfte, die sich bereit erklärt hatten, in den nächsten Tagen zur Unterstützung in den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zu fahren und selbstverständlich auch an diejenigen Einsatzkräfte, die die letzten 3 Tagen in Bad Tölz im Einsatz waren.